Die Zweigung

Die Zweigung

Und wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken abbiegt, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, den geht!“ (Jesaja 30, 21, Elberfelder Übersetzung)

Zweigung
Zweigung

 

Zweigung

Zuerst ging ich einen langen Weg,

einen soliden – so schien es mir.

Alles war so sicher und endlos gewesen,

bis plötzlich eine Zweigung kommt.

Eine Zweigung!?

Ich bleibe stehen, weiß nicht warum.

Wieso bleibe ich stehen, wieso gehe ich nicht weiter?

Die Zweigung verwirrt mich,

konfrontiert mich mit der Tatsache,

dass ich auch andere Wege gehen kann,

das auf der Welt immer wieder Abzweigungen kommen,

denen ich mich stellen muss.

Da stehe ich nun und grüble.

Plötzlich wird mir bewusst, was ich vielleicht verpasse, wenn ich immer nur stur geradeaus gehe.

Wie wäre es denn mal mit einem Blick in den anderen Weg?

So taste ich taste mich einige Schritte vor.

Leider werde ich von ein paar Schritten nicht schlauer.

Ich muss mich entscheiden:

Entweder rechts oder links.

Beide Richtungen kann ich nicht gehen-

Ich möchteimmer mit offenen Augen durch die Welt gehen

und alles Schöne, was sie bietet, wahr nehmen.

Doch ich muss stets gut überlegen, wann und ob es sich lohnt,

den eingeschlagenen Weg zu verlassen.

Sonst stehe ich am Ende da, wo keine Wege mehr sind, da – wo mich alle verlassen haben.

 

Dieses Gedicht schrieb ich mit zarten 17 Jahren. Schon damals machte ich es mir nicht leicht, wenn es galt wichtige Entscheidungen zu treffen. Immer wieder stand ich in meinem Leben an besagten Zweigungen. Immer wieder musste ich Entscheidungen treffen. Manchmal lief ich zur Rechten, manchmal zur Linken. Manchmal war der Weg den ich einschlug gut, manchmal „verrannte“ ich mich.

Vor ein ca. einem Jahr stand ich wieder an an einer solchen Zweigung. Ich wusste, den Weg, den ich bis dato ging, wollte ich nicht weiter laufen. So warf ich einen Blick in den andren Weg und „tastete ich mich einige Schritte vor“. Ja, und es ist wirklich so, ich werde von ein paar Schritten nicht schlauer. Monate sind vergangen. Kleine Schritte bin diesen neuen Weg bisher gelaufen. Ich weiß das es sich lohnte, den vorherigen Weg zu verlassen.

Es ist nicht so, als wäre Jesus nicht auf alle den vorherigen Wegen beim treuer Wegbegleiter gewesen. Aber ich habe das Gefühl, das es mir lange Zeit so ging wie den Emmausbrüdern (Joh, 13 – 35). Ich lief wie sie mit Jesus Seite an Seite und „erkannte“ ihn nicht wirklich.

Erst als ich ihn einen Platz an meinem „Lebens“tisch anbot, gab und gebe ich ihm den „Platz“ zum wirken.Jetzt möchte ich den neuen Weg bewusst mit Jesus mutig weiter voran gehen. Was genau erwartet mich auf diesem Weg? Gott zeigt mir viele Möglichkeiten meine Gaben einzusetzen. Und mich beschäftigt die Frage, was genau dran ist. Ich bete, versuche dem Heiligen Geist Raum zu geben.

Manchmal, so erzählte ich letztens einer Freundin, wünsche ich mir Gott würde mit so einem Werbebanner am Haus entlang laufen wo genau drauf wo ich meine Gaben einsetzen „soll“. Aber Gott möchte es mir nicht einfach vorschreiben was ich tun soll. So legt er mir Dinge aufs Herz, Dinge die ihm wichtig sind.

Bis vor kurzem hatte ich so große Zweifel ob ich Gott richtig verstehe. Was ist, wenn ich mich verhöre? Was ist, wenn ich etwas anfange, was dann doch nicht zu mir und in unser Familiegefüge passt? Kann ich wirklich genau prüfen, ob eine Aufgabe tatsächlich zum Erfolg führen wird, dass andere Menschen und ich dabei aufblühen? Oder werde ich vielleicht auch kläglich scheitern?

Diese und viele andere Fragen bewege ich in meinem Herzen und vor Gott.

Und Gott schickt mir gerade jetzt viele wunderbare Menschen. Menschen die mir Mut machen, Menschen die für mich erstaunliche und wertschätzende Worte finden, Menschen die tatsächlich Ähnliches denken, was ich meine, was Gott über mich denkt. Menschen die mir sehr viel zutrauen.

So sitzen wir, eine dampfende Tasse Latte Macchiato vor uns, zusammen und reden über die Gemeinde, den Glauben und persönliche Anliegen.

Und ich stelle fest, im Gespräch schenkt Gott grandiose Erkenntnisse. Ich muss nicht perfekt sein, ich darf auch etwas ausprobieren, ja ich darf sogar scheitern.

In blanker Theorie wird sich nichts verändern.

Bleibe ich jetzt stehen, dann wird sich wörtlich und sprichwörtlich nichts „bewegen“. Und das möchte ich nicht. Ich möchte das mein Glaube mich und andere „bewegt“, In diesem Sinne schnüre ich die Schnürsenkel meiner Wanderschuhe nochmal fest und laufe mutig weiter….

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