Zukunftsträume

Zukunftsträume

Zukunftsträume

Noch bin ich 15,

noch lebe ich in dem vorprogrammierten Teil des Lebens.

Ich sehe Städte wie New York, 

Strände wie Hawai,

träume davon,

sie eines Tages mit einem Freund

oder eine Freundin zu besuchen.

Drrrrrr! Der Wecker!

Ich werde in die Gegenwart zurückgerufen.

Der Alltag –

mit Arbeiten, die erledigt, und Problemen, die gelöst

werden müssen.

Der Kampf um gute Zensuren.

„Lernt, lernt, lernt!“, rufen die Lehrer.

Ich lerne – Chemie – Chemie, Französisch, Englisch.

Ich falle erneut in meine erträumt Zukunft. 


Ich sehe meinen Mann,

meine Kinder,

meine Eltern

mein Zu Hause.

Die Schattenseiten der Zukunft werden verdrängt.

Oh weh! Wo bin ich mit meinen Gedanken?

Wie unkonzentriert ich die Hausaufgaben mache.

Zusammenreißen, die Zähne zusammenbeißen.

Aber ich bin froh, dass ich noch träumen darf.

Denn bin ich einmal älter,

habe meinen schönsten Teil des Lebens erlebt,

sehne ich mich wieder danach 15 zu sein.

Als ich noch im Bett lag oder am Schreibtisch saß

und zuweilen davon geträumt habe,

was vorbei ist.

Ich werde vielleicht traurig und versuche

mit den Erinnerungen weiterzuleben,

was mir schwer fällt.

Ich habe jetzt keinen Grund 

traurig zu sein, denn ich bin erst 15,

und mit 15 habe ich noch Träume…

Sandra Hoffmann

Mittlerweile bin ich Ü50. Wie ihr am Foto erkennen könnt, war ich inzwischen in New York gewesen. Mit meiner Familie, die ich auch gründen durfte.

Tja und jetzt? Jetzt beginnt dieses langweile Leben, wo nichts mehr passiert.

Nichts mehr passiert?

Her mit dem schönen Leben, denn es gibt auch jenseits der 50 viel zu entdecken. Oder wie es Bianka Bleier mal ausdrückte:

„Das Leben ist schön, wenn es schön ist!“

Bianka Bleier

Und ja, ich weiß aus eigener Erfahrung das das schöne Leben nicht immer aus Fernreisen, „Isländer-Ponyhöfen“, Campertouren, gelungenen Fortbildungen und anderen „großen“ Ereignissen besteht. Deswegen sind auf der Collage auch „normale“ Erlebnisse zu sehen. Ein Cappuccino mit der Freundin oder auch die morgendliche Hundrunde mit meinem Hund. Was schön ist und was nicht, das entscheiden oft wir selber. Sagt keiner, das das immer leicht ist unserer selektiven Wahrnehmung ein Schnippchen zu schlagen und der Perspektive eine neue Aussicht zu gönnen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Ich vermute, als ich diese Gedicht damals verfasste, dachte ich ab 50 ist man alt. Alle Erwachsenen waren alt! Und jetzt bin ich in diesem „ALT“ meiner jüngeren Version angekommen.

Ich schaue auf dieses kleine „Wunschschälchen“ wie es genannt wird und bleibe dabei:

„Her mit dem schönen Leben!“

Denn zu meiner Erleichterung stelle ich fest, das ich immer noch genug Träume und Ziele habe. Und das ist schön.

Dann sind es jetzt eben Zukunftsträume mit 15 Ü50 geworden!

Herzlichst Sandra

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