Mein “einfältiges” Gebet

Mein “einfältiges” Gebet

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und wenn du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens willen erhört werden. Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. (Matthäus 6, 5 – 8)

Kürzlich ließ ich euch ein wenig an meinem Gebetsleben teilhaben. Heute machen wir wieder mal einen kleinen Ausflug in meine Gebetszeit. Ausflug trifft es übrigens ganz gut, denn ich nutze liebend gerne meine kleinen täglichen “Ausflüge” mit dem Hund, um Jesus das eine oder andere mitzuteilen.

Ich schrieb euch ja schon, das mich ab und an Menschen bitten für etwas Bestimmtes oder eine Person zu beten. Nachdem das Anliegen geschildert wird, enden die Nachrichten dann mit den Worten: “Bitte bete doch dafür!” oder “Bitte bete für mich!” “Das mache ich doch gerne!”, erwidere ich dann und sobald es Zeit und Raum zulassen setze ich Gesagtes in die Tat um. Vor einiger Zeit beschlich mich immer wieder mal so ein komisches Gefühl dabei. Ich fragte mich, ob meine Gebete in rechter Weise bei Jesus ankommen würden. Ich setzte die Bitte eines Mitmenschen in die Tat um, weil er mich in diesem konkreten Fall darum bat. Und so haderte ich mit dem Gedanken,  ob dieses Gebet wohl genau so viel Macht habe, wie eins welches ich von mir aus ohne Bitte eines anderen spreche?

Mutet so ein Fürbittegebet nicht eher wie ein “Abhacken” oder “Erledigen” eines Punktes auf einer To-do-Liste an?

Außerdem möchte ich beim Beten weder mit den “Heuchlern, die am Straßenrand stehend beten” Ähnlichkeit haben, noch als Plappermaul gelten, dessen Fokus auf die Wortquantität liegt.

Und so kam es, das ich meine Fürbittegebete etwas unter die Lupe nahm – sie quasi etwas “zerpflückte”:

Ein Freund sagt mir: “Bitte bete dafür!”. So eine Bitte um Gebet kann ich auf zwei unterschiedliche Ebene betrachten: auf der schlichten Informationsebene und auf der heiligen, machtvollen Ebene. Die Informationsebene beinhaltete ein schlichtes “Weitersagen”.  Würde der Freund sagen: “Bitte sag das deiner Freundin weiter, damit sie informiert ist!”, würde ich das ja auch so rasch wie möglich erledigen. Und dabei würde ich mich auch nicht komisch fühlen. Was ist demnach dabei, es auch Jesus mitzuteilen.

Jetzt kommt das Wichtigste, nämlich der “heilige Faktor”, dazu.

Das was ich “weitersage” sage ich nicht irgend jemanden. Ich rede dabei mit Jesus. Jesus Gottes Sohn, heilig, souverän, machtvoll….. Das ist weit mehr als eine Informationsweitergabe.

Er ist der eine vom dem wir alles erwarten dürfen.

Mein "einfältiges" Gebet
Mein “einfältiges” Gebet

Er ist derjenige, bei dem das Weitergeben der Information zum Gebet wird.

In dem Moment, wo ich ihm Anliegen weiter gebe, egal ob sie spontan von mir selbst kommen, oder ich sie von einem Mitmenschen aufs Herz gelegt bekomme, habe das Gefühl etwas wertvolles getan zu haben.

“Bitte bete für mich!”

Ich gebe Jesus in dem Wissen, das er mein Bruder und gleichzeitig Gottes Sohn ist, ein Ansinnen weiter, worum mich ein andere Mensch gebeten hat.

Seit ich mir das klar gemacht habe, haben meine (Fürbitte)-Gebete eine neue Qualität bekommen.

♥-lichst Sandra

 

6 Gedanken zu „Mein “einfältiges” Gebet

  1. Ich glaube zwar nicht an Gott, aber ich finde es dennoch immer wieder spannend von dir zu lesen und gibt einem oft zu denken. Deine Worte bringen es auf dem Punkt und nehmen uns zudem in eine andere Religion mit.

    Alles liebe

  2. Das find ich gut!
    Ich habe mich als Beter an einer Internet-Seite beteiligt und bekam neulich eine laaaaaange Liste mit Anliegen zugeschickt, Die war mir dann auch etwas suspekt: wenn ich soviel hintereinander weg bete, wird das doch wirklich nur ein Abhaken der einzelnen Punkte, oder? Aber wenn ich es so angehe wie du, dann macht es Sinn. Ich gebe es weiter an den, bei dem es zu einem machtvollen Gebet wird! Na, dann werde ich jetzt mal mit frischem Elan loslegen! Danke Dir für die Ermutigung zur rechten Zeit!

  3. Auch wenn ich meine Spaziergänge nicht mit Religion verbinde, nutze ich die Zeit, um mir selbst das eine oder andere mitzuteilen und über viele Dinge nach zu denken. Ich muss sagen, dass ich daher sehr gut verstehen kann, was du mit deinem Beitrag meinst.

    Liebste Grüße,
    Carmen <3

  4. Hallo Sandra,
    das sind richtig gute Apekte!
    Aber Gott sei Dank hört Gott jedes unserer Gebete und nimmt uns ernst, wie unperfekt wir auch manchmal sind.
    Wir sollten uns trotzdem, oder vor allem deswegen, besonders im Klaren sein wen wir um was gerade bitten:)

    Liebe Grüße
    (Spaziergänge sind wirklich tolle Momente um mit Gott ins Gespräch zu kommen)

  5. Liebe Sandra, ich mag deine Posts über das Gebet sehr und freue mich immer, wenn da jemandem (auch) so wichtig ist… Gerade die Fürbitte wird mir immer wichtiger. Ich denke oft an deinen Satz, dass du den Segen, den du empfangen hast, nicht für die behalten, sondern weitergeben willst. Gott segne dich! Liebe Grüße, Martha

  6. Gibt es dieses Steinkreuz wirklich? Wir gehen auch gern mal durch die Natur, weniger im Sommer, mehr im Herbst, wenn es auch Pilze am Wegesrand zu entdecken gibt! Ich finde schön, dass du diese ruhigen Momente während des Spaziergangs für deine Gedanken nutzt!

    Liebe Grüße
    Jana

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