Gehetztes heiliges Leben

Gehetztes heiliges Leben

Welches Leben führen wir?

Führen wir das Leben, welches Gott sich für uns vorgestellt hat?

Jeden Morgen stehen wir auf….und da melden sie sich schon wieder alle:

Unsere Bedürfnisse!

Körper, Seele und Geist sehnen sich nach Input, danach das etwas passiert. Etwas Schönes, etwas was uns gut tut.

Ich wünsche mir zum Beispiel eine warme Dusche, ein leckeren Frühstück im Anschluss und schönes Wetter für meine Hunderunde. Ich wünsche mir von Herzen das es ein guter Tag wird, das es mir gut geht. Etwaige Beschwerden sollen heute bitte frei nehmen. Ich möchte es schön haben.

Bedürfnisse haben wir alle. Und das ist auch gut so und von Gott gewollt. Die Frage ist nur, womit wir sie stillen.

Angebote, um unsere Bedürfnisse zu stillen, gibt es viele. Das Internet, Zeitungen, Läden… sind voll von Versprechen, Produkten, Kicks, Adventures um unsere Begehrlichkeiten abzudecken. Und da, wo wir bis grade eben noch gar kein Bedürfnis verspürten, weckt die Werbebranche einfach eins. Ich bin immer wieder erstaunt wie subtil das funktioniert uns zu sagen was wir angeblich alles brauchen.

Es macht sich eine gewisse Hetze breit.

gehetztes geheiligtes Leben
Gehetztes geheiligtes Leben

Im Schweinsgalopp wollen wir an den Annehmlichkeiten dieser Welt teilhaben. Dieser Wunsch macht auch nicht vor vermeintlich guten christlichen Ansichten halt. Wir sausen ebenso von einem (christlichen) Event zum nächsten, jonglieren mit 20 Ehrenämtern, weil der gute Christ das so tut und brauchen ebenso wie jeder Menschen was Schickes zum Anziehen.

Mit vollgepackten Taschen kommen wir nach Hause. Die neue Hose steht uns wirklich gut, der Pulli auch. Begeistert ziehen wir beides am folgenden Tag im Gottesdienst an. Nach unserem Auftritt hängen wir die Kleidungsstücke in den Schrank.

Und schon am nächsten Tag ist der Reiz des Neuen verflogen. Wir brauchen wieder etwas Neues! Und zwar schnell schnell!

Bloß nichts verpassen, immer up to date bleiben. Wir brauchen das Neuste vom Neuen, doch schon kurze Zeit später steht es in der Ecke und langweilt uns. All diese Dinge nehmen Platz weg – wenn auch nicht immer in unserer Wohnung, dann doch nach und nach und mehr und mehr in unserer Seele.

zugestellte Seelen
zugestellte Seelen

Unsere Seele ist zugestellt.

Nicht nur von dem materiellen Ballast, der erwiesenermaßen auf dem Regal und in der Seele Platz beansprucht. Wenn wir nach den Ursachen, warum wir der Bedürfniserweckung sämtlicher Werbungen auf den Leim gehen, suchen werden wir mit Sicherheit in der Seele fündig. Diese ganzen Altlasten über die wir da stolpern und die uns einreden das alles besser wird, wenn wir nur dies oder das haben. Dass wir unseren Kummer ganz sicher vergessen, wenn wir häufiger in der Spirituosenabteilung oder auch am Süßigkeitenregal zuschlagen.  Unsere Minderwertigkeitsprobleme verschwinden sofort, wenn wir uns dieses eine schöne Kleidungsstück kaufen. Was, das Portemonnaie ist leer? Es gibt doch genügend Kreditinstitute, die Geld zu Konditionen versprechen, die auf jeden einzelnen persönlich zugeschnitten sind. Es ist doch so einfach. Der Werbebanner leuchtet in der Abenddämmerung und verspricht:

Schnell, holt sie euch alle, die tollen Sachen, die das Leben leichter machen!

Wisst ihr, ich habe angefangen zu entrümpelt. Ich will dieses “gehetzte heilige Leben” nicht mehr!

Mit jedem Dekoteil, welches vom Regal verschwindet, wird meine Seele freier. Mit jeder Altlast in meiner Seele, der ich mich stelle, wird sie leichter ( Die Koffer im Keller  ) und mutiger. So mutig, das ich mich glatt mit einem Kleid aus der Vorsaison gut fühlen kann ;-)!

Wie kommt das?

In dem Maße, wie der Krimskrams aus meiner Seele auszieht, darf Gott mehr Raum einnehmen.

Er zeigt mir liebevoll was meine Seele wirklich braucht. Vor circa einem Jahr las ich das Buch “Hüter meiner Seele” von John Ortberg. Wie ich in einem anderen Post schon erwähnte ist dies eins der Bücher, die mich maßgeblich auf meiner emotionalen und geistlichen Reise präg(t)en. Es ist ein sehr gutes Buch, welches uns Einblicke darüber gibt was die Seele ist und was sie braucht. Was mich an diesem Buch besonders ansprach steht schon recht am Anfang auf Seite 23. Es mutet wie eine schlichte unbedeutende Kleinigkeit an, die Dallas Willard seinem Freund John Ortberg mitgab. Aber lest selbst:

In meiner Gemeinde gab es unglaublich viel zu tun, und deshalb rief ich Dallas an, um ihn zu fragen, was ich tun müsste, um geistlich gesehen gesund zu bleiben. Während wir miteinander sprachen, stellte ich ihn mir vor, wie er in seinem Wohnzimmer saß. Er machte eine lange Pause – Dallas machte immer eine lange Pause – und dann sagte er langsam:“Du musst die Hetze erbarmungslos aus deinem Leben entfernen.” Das schrieb ich mir schnell auf.

Damit fängt alles an. Zur Ruhe kommen, eins nach dem Anderen machen, eine Pause machen, sich auf das (DEN) Wesentliche(N) konzentrieren. Ich gebe Gott Raum und finde Zeit um Regale, Kleiderschränke, Altlasten in der Seele und vieles mehr mit ihm aufzuräumen und dabei auch ohne neue Kleidung zu strahlen!

Ich sage jetzt häufig (zu mir):

Nimm die Hetze aus dem Alltag, dann freut sich meine Seele!

Nimm die Hetze aus dem Alltag, dann freut sich die Seele!
Nimm die Hetze aus dem Alltag, dann freut sich die Seele!

♥-lichst Sandra

 

7 Gedanken zu „Gehetztes heiliges Leben

  1. Stimme komplett überein! Entrümpeln und loslassen tut gut. Nach 3 Radikalimzügen und dem jetzigen Leben mit minimalem Gepäck geht es mir sehr gut und ich hab viel mehr bewusste Zeit mit Papa Gott!

  2. Hallo Sandra, mir gefällt dein Post richtig gut! Ich ertappe mich öfters dabei, dass ich unzufrieden bin, weil ich soviele Sachen toll finde, und gerne machen möchte, aber die Fülle an Ideen gar nicht umsetzen kann. der Tag hat eben nur 24 Stunden, und ist sowieso schon zu voll. Durch das Internet bekommt man aber immer mehr Möglichkeiten gezeigt, und dann stresst mich das. Verstehst du wie ich das meine? Ich möchte dieses Jahr auch ganz schön ausmisten, um wieder mehr Ruhe und Zeit zu finden 😉 Liebe Grüße Claudia

  3. Ja, das ist wahr! Ich habe kräftig entrümpelt bei unserem vorletzten Umzug. Da ging es von einem großen Haus in eine kleine Wohnung! Das war sehr befreiend. Seitdem achte ich darauf, regelmäßig auszusortieren und nicht mehr soviel anzusammeln. Aber da ich so gerne umdekoriere sind doch noch einige Sammlungen da….
    Nun ja, wichtig ist, denke ich, dass weder die Dinge noch die Ehrenämter oder so etwas von unserer Seele Besitz ergreifen. Dass ich innehalten und mir alles mit etwas Abstand betrachten und sehen kann, was wirklich wichtig ist und was eben nicht! Und das möglichst bevor ich mein Geld dafür ausgebe! Deshalb finde ich die Sache mit der Pause wichtig. Hetze bringt oft falsche Entscheidungen. Lieber nochmal eine Nacht drüber schlafen – das ist meine Devise!☺

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